Die Funktionskieferorthopädie ist ein spezielles Teilgebiet der Kieferorthopädie und dient der Beseitigung von muskulären Fehlfunktionen und der Förderung von Strukturen, die eine natürliche Gebissentwicklung fördern sollen.
- Die Behandlungsmethode soll die Muskelkräfte anregen, damit sich Zähne, Kiefer und Kiefergelenk umformen.
- Das Behandlungsgerät ist der sogenannte Aktivator, ein passives Grundgerät, welches fast immer bei der Funktionskieferorthopädie zum Einsatz kommt.
Die Funktionskieferorthopädie gilt als klassisches Behandlungskonzept mit dem Einsatz herausnehmbarer Geräte. Mithilfe der Methode soll es durch die Transformation von körpereigenen, muskulären Kräften zu einer Korrektur der Bissfehlstellungen kommen. Aktiviert werden Kau-, Zungen- und Wangenmuskeln.
Was bewirkt ein Aktivator?
Die Aktivatoren werden dabei in der Mundhöhle eingesetzt, wo sie das Weich- und Hartgewebe unseres Kausystems funktionell reizen. Weich- und Hartgewebe stellen sich in ihren muskulären Funktionsmustern um und reagieren mit Anpassung und Wachstum. Die Aktivatoren wirken gezielt auf Knochen, Muskeln und Zähne gleichermaßen. Dabei liegen sie drucklos und passiv im Mund und wirken, ohne dass sie selbst Kraft ausüben.
Schließt sich der Kiefer, zum Beispiel beim Schlucken, lenkt der Aktivator den Unterkiefer über die Bewegung in die gewollte Schlussbisslage. Hierbei wird gleichzeitig die beteiligte Muskulatur trainiert.
Die Aktivatoren sind so konstruiert, dass sie auf die gewollte Änderung der Fehlstellung des Kiefers abgestimmt sind. Dadurch, dass das muskuläre Funktionsmuster umgestellt wird, wird das funktionelle Gleichgewicht im Kieferbereich auf ganz natürliche Weise stabilisiert.
Ein Hilfsmittel für mehr Biss
Der Aktivator ist im Laufe seiner Geschichte mehrfach modifiziert und weiterentwickelt worden. Heute gibt es drei große Gruppen von Funktionskieferorthopädie-Geräten.
- Die bimaxillären Geräte umfassen sowohl Ober- als auch Unterkiefer.
- Doppelplattensysteme besitzen spezielle Vor- und Rückschubelemente, mit denen die Bewegung und die Lage von Unterkiefer und Zunge beeinflusst werden sollen.
- Geräte nach dem Prinzip der Mundvorhofplatte halten Lippen- und Wangenmuskulatur von den Zähnen fern. Durch die dabei entstehende Dehnung werden Wachstumsreize ausgelöst und muskulärer Dauerdruck auf die Hartgewebe wird verhindert.
Selbst wenn der Aktivator nur seit kurzer Zeit getragen wird, orientiert sich die Kaumuskulatur schon so um, dass sich der Unterkiefer von selbst weiter vorne hält. Dieser Trainingseffekt dauert aber nicht lange an und hört beim Absetzen des Aktivators direkt wieder auf. Ein tägliches Tragen des Aktivators, für mindestens 12 bis 16 Stunden, ist daher sehr wichtig, um einen dauerhaften Erfolg zu bewirken. Erst nach einem halben Jahr beginnt sich die gewollte Kieferkorrektur auch im Hartgewebe zu manifestieren.
Ein wenig Geduld ist somit notwendig. Gerade am Anfang hat der Patient meist mit einem ausgeprägten Speichelfluss und Sprachproblemen zu kämpfen.
Entscheidend für den Erfolg einer solchen Behandlungsmethode ist Disziplin, Geduld und bei Kindern auch der Wille zur Mitarbeit.
Woraus besteht ein Aktivator?
Ein Aktivator besteht in der Regel aus Kunststoff und Drahtelementen. Meist ist auch ein unterer und/oder oberer Labialbogen vorhanden. Je nach Fehlstellung der Zähne können die Drähte variieren oder ergänzt werden, zum Beispiel durch Lippenschilde und Nachstellschrauben.
Als bekanntestes und ältestes Behandlungsgerät nutzt der Aktivator allein die Mundmuskelkräfte als Kraftquelle. Besonders häufig wird er zur Behandlung von Bissfehlstellungen in der Wachstumsphase, bei Kindern und Jugendlichen, eingesetzt.
Zur Geschichte der Funktionskieferorthopädie
Entwickelt wurde der erste Aktivator erst in den 1930er Jahren. Viggo Andresen und Karl Häupl aus Oslo entdeckten den Einfluss unserer Mundmuskulatur auf die Behandlung von Fehlstellungen. Die beiden Herren waren somit die Begründer der heutigen Funktionskieferorthopädie.
Grundlegendes Behandlungsmittel wurde der Aktivator. Er wurde eingesetzt, um Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne durch die muskuläre Beeinflussung des Kieferwachstums ins Gleichgewicht zu bringen.
Diese schmerzfreie Methode verbreitete sie sich sehr schnell in ganz Europa. Damals waren die Aktivatoren noch sehr dick und voluminös. Das hinderte die Träger extrem am Sprechen. Heutzutage sind die Geräte etwas graziler und dünner konstruiert. Angefertigt werden Aktivatoren mit einem Abdruck des Kiefers.
Bewährte und neue Methoden in der Praxis von Dr. Voslamber
Die frühzeitige Erkennung von Kiefer- und Zahnfehlstellungen bei Kindern und Jugendlichen ist besonders wichtig. Im jungen Alter, während des Wachstums, kann die natürliche Gebissentwicklung besonders gut gefördert und Fehlstellungen am besten korrigiert werden.
Die Fachärztin für Kieferorthopädie Dr. Christine Voslamber und Ihr Team sind auf die Behandlung von Erwachsenen und Kindern spezialisiert. Sie beraten ihre Patienten und nehmen sich gerne Zeit für Eltern und Kinder.
Herausnehmbare Apparaturen der Funktionskieferorthopädie werden individuell gefertigt. Funktionskieferorthopädische Geräte eignen sich besonders gut für junge Patienten, die sich noch im Wachstum befinden. Die Aktivatoren liegen locker im Mund und wirken ausgleichend auf den jeweiligen Kiefer. Zudem passiert die Korrektur von Kiefer und Zähnen ganz schonend und schmerzfrei.
Dr. Christine Voslamber ist auch eine der ersten Anwender von Invisalign® seit dessen Einführung. Damit gehört sie in diesem Bereich nicht nur zu den qualifiziertesten Therapeutinnen Deutschlands, sondern auch zu den Erfahrensten. – Invisalign® gilt als Alternative zur Zahnspange. Es handelt sich dabei um eine durchsichtige Schiene aus Kunststoff, die individuell angefertigt wird und Zahnfehlstellungen effektiv korrigieren kann. Seit mehr als 17 Jahren ist Dr. Christine Voslamber auf diese Behandlungsform spezialisiert – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen.