Zahnabrasion (lat. abrasio: Abkratzung) beschreibt den Zahnabrieb und die unnatürliche Zahnabnutzung durch mechanische Einflüsse. Er entsteht häufig unbemerkt, zum Beispiel durch Zahnfehlstellungen, durch Zähneputzen mit erheblichem Druck oder durch nächtliches Zähneknirschen. Durch die Reibung beim nächtlichen Zähneknirschen können Risse im Zahnschmelz oder Absplitterungen an den Zähnen entstehen.

Oftmals werden erst durch zahnärztliche Routineuntersuchungen erste Abrasionserscheinungen festgestellt. Von Zahnabnutzung Betroffene sollten sich deshalb regelmäßig zahnärztlich kontrollieren lassen, damit keine nachhaltige Zerstörung der Zähne droht. Wenn das durch den harten Zahnschmelz geschützte Zahnbein geschädigt wird, kann es zu einem Verlust von Zahnsubstanz kommen.

Ursachen von Zahnabrasion

Insgesamt 32 Zähne, die Kaumuskulatur und die Kiefergelenke ergeben unser Kausystem. Die ungestörte Funktion verlangt, dass alle vorhandenen Strukturen optimal zusammenwirken. Durch Fehlstellungen entstehen Störkontakte, so zum Beispiel bei verlängerten Zähnen, zu hohen Füllungen oder genetisch bedingten Zahnlücken und auch durch kieferorthopädische Regulierungen.

Solche Fehlkontakte werden – meist im Schlaf – abgeknirscht. Relevant für das Zähneknirschen sind aber auch Stressfaktoren, die dazu führen, dass massive Muskelverspannungen in den Kiefern einen erheblichen Druck auf Kiefergelenke und Zähne ausüben.

Stress und falsches Zähneputzen können zahnschädigende Vorgänge beschleunigen

Häufig gehen Stress und Fehlstellungen miteinander einher und beschleunigen die zahnschädigenden Vorgänge. Die Schäden durch nächtliches Zähneknirschen können mithilfe einer Aufbissschiene minimiert werden. Eine individuelle Anpassung stoppt den weiteren Zahnmaterialabrieb und sorgt für einen schnelleren Behandlungserfolg bei der Versorgung der bereits vorhandenen Abrasionserscheinungen.

In unserer Praxis Dr. Voslamber bieten wir Ihnen auch eine Kiefergelenktherapie an, die individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt ist.

Als weitere Ursache für den Zahnhartsubstanzverlust ist falsches Zähneputzen bekannt. Die Zähne werden manchmal mit hochabrasiver Zahnpasta „geschrubbt“, die ein helleres Weiß verspricht. Frühzeitige Abrasionen können unter anderem auch dadurch auftreten. Deshalb sollten Sie beim Kauf von Zahnpasten den RDA-Wert berücksichtigen (Radioactive Dentin Abrasion). Dieser Richtwert sagt aus, wie abrasiv die Zahnpasta ist. Jede Zahnpasta enthält unterschiedliche Putzkörper in verschiedener Art, Größe und auch Menge. Je geringer der RDA-Wert, desto besser ist die Zahnpasta für Ihre Zähne. Ein Wert von etwa 30 bis 50 gilt als empfehlenswert. Der Wert sollte 70 nicht überschreiten.

Zahnbürsten sollten mit einem weichen oder mittleren Härtegrad ausgestattet sein. Harte Zahnbürsten könnten in Kombination mit einer unpassenden Putztechnik zu viel wertvollen Zahnschmelz entfernen. Mit elektrischen Zahnbürsten ist beim Zähneputzen kein Druck notwendig, sie reinigen die Zähne schonend durch die eigenen Bewegungen und in der Regel sind die Aufsatzbürsten nicht hart.

Wie erkennen Patienten eine Zahnabrasion?

Anfängliche Abrasionsschäden sind häufig zunächst auf dem Zahnschmelz auffindbar. Werden die Zähne aber unentdeckt weiterhin falsch bearbeitet, kann im späteren Verlauf auch das Zahnbein betroffen sein. Am weicheren Zahnbein erfolgt die Abnutzung wesentlich schneller. Jede Abschabung macht die Zahnoberfläche etwas weicher und etwas poröser.

Eine spürbare und unangenehme Schmerzempfindlichkeit wird häufig erst dann wahrgenommen, wenn das Dentin bereits freiliegt. Spätestens an diesem Punkt sollte die Behandlung unbedingt einsetzen.

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