Schon in der Antike wusste man, dass sich Wärmestrahlung nicht nur angenehm anfühlt, sondern auch medizinisch wirksam sein kann. Technische Entwicklungen und medizinische Forschung haben im Laufe der Zeit immer mehr Anwendungsbereiche für diese Erkenntnis entdeckt. Mittlerweile hat die nutzbringende Anwendung von Nahinfrarotlicht ihren Weg in die Zahnmedizin gefunden.
Infrarotlicht – Wie die Wärmestrahlung dem Körper auf die Sprünge hilft
Die wohltuende Wirkung von Wärme kennen wir alle aus dem Alltag. Die ersten warmen Sonnenstrahlen nach dem Winter, ein warmes Bad nach einem anstrengenden Arbeitstag oder ein Besuch in der Sauna – all das tut uns gut und hilft uns zu entspannen. Wärme regt die Durchblutung und den Stoffwechsel an und entspannt die Muskulatur. Heilungsprozesse werden angeregt und Schmerzen lassen nach.
In Wellness und Medizin wird besonders das Nahinfrarotlicht gern als Wärmestrahlungsquelle eingesetzt. Es ist Bestandteil des Sonnenlichtspektrums und wird in unterschiedliche Wellenlängen unterteilt. Je kürzer die Wellenlänge, desto tiefer dringt die Infrarotstrahlung in die Haut ein und lässt sich damit besonders gezielt einsetzen.
Die positiven Effekte der Infrarotstrahlung werden schon lange, hauptsächlich in der Schmerztherapie, bei Muskelbeschwerden, Durchblutungsstörungen oder chronischen Entzündungen, genutzt. Auch zur Stabilisierung der Körpertemperatur Neu- und Frühgeborener wird Infrarotlicht gern eingesetzt. Die Zahnmedizin hat mittlerweile ebenfalls die positive Wirkungsweise der Infrarotstrahlung für sich entdeckt. Hier kommt sie nun vor allem in der Kariesdiagnostik und bei kieferorthopädischen Behandlungen erfolgreich zum Einsatz.
Schonende Kariesdiagnostik mit Infrarot
Karies ist eines der häufigsten Zahnprobleme und kann unbehandelt sogar zu Zahnverlust führen. Am besten lässt es sich behandeln, wenn es früh erkannt wird und der Befall noch klein ist. Dieser ist nicht immer, ohne weiteres zu erkennen. Die optische Untersuchung durch den Zahnarzt oder die Zahnärztin hat ihre Grenzen. Röntgenaufnahmen möchte man aber nur sparsam einsetzen, um unnötige Strahlenbelastungen zu vermeiden. – Ein noch relativ neues Infrarotverfahren kann Abhilfe schaffen, denn auch Infrarotlichtstrahlen lassen sich nutzen, um Kariesbefall sichtbar zu machen. Die Diagnose gelingt bisherigen Studien zufolge mindestens ebenso präzise wie mit Röntgenaufnahmen, aber weder Patienten noch Praxismitarbeiter sind dabei ionisierender Strahlung ausgesetzt.
Nahinfrarotlicht in der Zahnkorrektur: schneller und schmerzfreier zum makellosen Gebiss
Eine Behandlung von Fehlstellungen der Zähne ist nicht unbedingt angenehm. Zwar bieten heutige Zahnspangen oder Aligner mehr Komfort als frühere Modelle, aber dennoch können Druckgefühl oder sogar Schmerzen auftreten und die Behandlung dauert Monate oder sogar Jahre.
Auch hier kann Infrarotstrahlung nützliche Unterstützung bieten. Geräte wie OrthoPulse® oder Well-Lite™ nutzen dazu den Effekt der Photobiomodulation (PBM) oder auch „Low-Level-Licht-Therapie“ (LLLT). In der Praxis von Dr. med. dent. Christine Voslamber werden beide Techniken, vor allem die OrthoPulse®-Technik, mit großem Erfolg eingesetzt.
Die kleinen Geräte können durch den Patienten selbst täglich für wenige Minuten angewendet werden und senden im Mund Licht im infraroten Bereich aus, das in den Zellen photochemische Effekte erzeugt. Die Umbauprozesse im Kiefer werden damit angeregt und beschleunigt. Die Behandlungsdauer kann sich damit sogar halbieren.
Die Anwendung ist schmerz- und nebenwirkungsfrei und zeigt sogar noch einen weiteren angenehmen Effekt: Schmerzen oder Druckgefühl treten beim Nachjustieren von Spangen oder beim Schienenwechsel meist deutlich reduziert auf, da das Gewebe entspannt und gelockert wird und die Zähne sich leichter anpassen können. Der Weg zum schönen, makellosen Lächeln wird damit deutlich kürzer und leichter.