Sowohl lose als auch festsitzende Zahnspangen können ihrem Träger deutlich wahrnehmbare Schmerzen verursachen. Schmerzende Zahnspangen treten vor allem am Anfang einer Behandlung auf und sind sehr unangenehm. Sowohl beim Einsetzen als auch beim Nachjustieren ist mit Schmerzen zu rechnen, da die Zähne mit Druck in die gewünschte Richtung und Position verschoben werden. Natürlich reagieren die Zähne darauf erstmal mit Abwehr in Form von Schmerzen. Auch Entzündungen am Zahnfleisch durch die Drähte oder wunde Stellen an der Mundschleimhaut durch das Scheuern von Kunststoffteilen führen meist zu Schmerzen.
Begünstigst durch die eingeschränkte Mundhygiene, ist die Mundflora bei vielen Modellen nicht gerade zum Besten bestellt. Bakterien und Viren haben es viel leichter sich festzusetzen und Schäden zu verursachen. Besonders das Beißen und Kauen ist durch die Schmerzen eingeschränkt. Zahlreiche Patienten berichten auch von Schlafstörungen.
Die Schmerzen werden je nach Alter und Geschlecht auch in ihrer Intensität verschieden wahrgenommen. Zudem besitzt jeder Mensch ein individuelles Schmerzempfinden.
Was hilft gegen schmerzende Zahnspangen?
- In den ersten Tagen nach der Behandlung oder der Korrektur sollten Patienten auf Sport, den Schwimmbadbesuch oder Saunagänge verzichten. Für eine gewisse Zeit weniger aktiv zu sein, fördert dieHeilung und den Erholungsprozess des empfindlichen Gewebes im Mundraum.
- Weiches Essen ist empfehlenswert, um den empfindlichen Zahnbereich nicht noch weiter zu belasten und zu reizen. Apfelmus, Kartoffelbrei, Suppen, Joghurt oder Quark sind nur einige Beispiele, die schmerzende Zähne schonen.
- Das Kühlen des Mundraums beruhigt die Schmerzen und betäubt sie sogar. Eiscreme oder Eiswürfel sind wahre Alleskönner und vertreiben den Schmerz zumindest für eine gewisse Zeit. Die Kühlung reduziert auch den Entzündungsprozess im Körper.
- Verzichten Sie auf säurehaltige Nahrungsmittel und Getränke. Die Säuren können die ohnehin schon gereizte Mundschleimhaut noch weiter irritieren und die Entzündung eher fördern.
- Ungeeignet während der Schmerzphasen sind harte, süße oder klebrige Genussmittel wie zum Beispiel Nüsse, Honig, Gummibärchen, Toffee, Chips oder Schokolade. Während der akuten Phase ist der völlige Verzicht empfehlenswert.
- Es kann helfen Salz im warmen Wasser aufzulösen und damit den Mund gut eine Minute lang auszuspülen. Der Vorgang kann, mehrmals täglich angewendet, dazu führen, die Schmerzen zu vertreiben.
- Verwenden Sie für die Zahnpflege in der Schmerzphase unbedingt nur eine weiche Zahnbürste. Verzichten Sie auf Munddusche und elektrische Zahnbürste.
- Grundsätzlich ist auch bei Schmerzen auf eine gute Mundhygiene zu achten. Die entzündeten Stellen sollten vorsichtig behandelt werden. Sanfte kreisende Bewegungen regen die Durchblutung an und fördern den Heilungsprozess.
- Mundspülungen mit Salbei oder Kamille haben sich bei Entzündungen oder Druckstellen im Mundraum ebenfalls bestens bewährt.
- Auch die Einnahme von rezeptfreien Schmerzmitteln kann gegen die Schmerzen helfen. Dabei sollte auf die empfohlene Dosis und Anwendung im Beipackzettel unbedingt geachtet werden. Ibuprofen ist weniger geeignet, da es den Heilungsprozess verlangsamen kann. Der behandelnde Arzt kann darüber genaue Auskunft geben.
- Ein lokales Anästhetikum aus der Apotheke betäubt den Schmerz für einige Stunden. In der Regel handelt es sich um Oberflächen-Anästhetika in Form von Gels, Mundduschen oder Spülungen. Auch als Salbe sind einige Produkte zu finden. Im Bedarfsfall sollten Patienten den Kieferorthopäde oder den Apotheker um Rat bitten.
Generell ist es wichtig zu verstehen, dass die Zähne und der Kiefer ein paar Tage benötigen, bis sie sich an die neue Zahnspange oder die neue Korrekturposition gewöhnt haben. Sollten die Schmerzen aber nach wenigen Tagen nicht von alleine verschwunden sein, so ist unbedingt der behandelnde Arzt aufzusuchen. Er entscheidet über die weitere Behandlung und verschreibt ggf. ein stärkeres Schmerzmittel oder ein Medikament mit entzündungshemmender Wirkung.